Warum machen Handys süchtig? Weil sie mit Dopamin dealen!

06/06/2020  
Hier publiziert Bestseller-autorin 
Anitra Eggler
Ich duze meine leser*INNEN seit 12/2021. Ältere texte und PressetextE sind per sie. 
ich gendere selten im text – Lesefluss sticht. meine zuneigung gilt allen menschen. hauptsache mensch – menschLICHKEIT sticht.

Gibt es in Ihrem Leben etwas, dass interessanter als Ihr Handy ist? Würden Sie lieber auf Warmwasser verzichten oder auf Ihr Handy? Sex oder Smartphone? Schwierige Frage, oder? Handys absorbieren unsere gesamte Aufmerksamkeit. Und warum? Weil sie so programmiert sind, dass sie einfach und unwiderstehlich sind. Einfach und unwiderstehlich – Traum- und Killerkombination in einem.

auf was könnten sie eine woche problemlos verzichten?

Alkohol: 86,5%
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Alkohol: 86,5%
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sex: 56,9%
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Fleisch: 54,1%
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sport: 52,6%
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freunde treffen: 40,5%
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HANDY: 13,1% 


Handys sind so interessant, dass der Blick über den Bildschirmrand schwerfällt – und mit zunehmender Gewöhnung immer schwerer.

Anfangs machen Handys ja auch wahnsinnig viel Spaß. Bereichern unsere Kommunikation, unser Leben, unser Arbeiten, unseren Alltag. Smartphones liefern Spiel, Spaß und Spannung und die Welt auf Knopfdruck.

Wir langweilen uns nie wieder und sind nie wieder alleine. In Folge konsumieren wir begeistert und bezahlen mit Aufmerksamkeit und mit Lebenszeit. Soweit, so normal. Doch eines Tages ändert sich etwas. 

Vielleicht hat man seine erste Panikattacke, weil man das Handy verloren hat. Oder einen Haushaltsunfall, weil man rumgedaddelt hat. Oder Schlafstörungen, die das Handy nicht lindert, sondern auslöst. Jeder hat ein anderes Erlebnis, das ihn dazu bringt, die Beziehung zu seinem Handy zu hinterfragen.  

UNFALL AUF DEM KINDERSPIELPLATZ: PAPA, DEIN HANDY MACHT AUA!

In meinem Fall war es ganz unspektakulär eine Studie, in der stand, dass ein Mensch, der 75 Jahre alt wird, 25 Jahre mit Handy und Internet verbringt, aber nur 14 Tage seines Lebens mit Küssen. Da habe ich mich gefragt, was ich lieber mache: küssen oder surfen

Zeitgleich hatte ein Freund von mir seine Tochter von der Schaukel geworfen, weil ihn eine Nachricht abgelenkt hatte und er – eine Hand am Handy, die andere am Kind – infolgedessen zu fest geschubst hatte.

Die Kleine hat daraufhin weinend zu ihm »Papa, dein Handy macht Aua!« gesagt und er hat sein Smartphone gegen ein Retro-Handy eingetauscht, das nicht ins Web kann. 

Was ist Ihr Hallo-Wach-Erlebnis? Gleich, was es ist, eines Tages fängt jeder an, darüber nachzudenken, was Handys mit und aus uns machen und fragt sich, ob einem das gefällt.

BEACHTEN SIE IHR HANDY MEHR ALS IHRE LIEBLINGSMENSCHEN?

Handys lenken uns ständig ab. Wir beachten die Geräte mehr als Lieblingsmenschen, Kleinstkinder und den Straßenverkehr. Handys bestimmen, was wir als Nächstes tun.

Smartphones sind Fernbedienung für Gefühle und Geborgenheit. Wir nehmen die Geräte mit ins Bett, obwohl da schon unser Partner liegt. Wir nehmen die Geräte mit aufs Klo, obwohl der Bildschirm danach voller Bakterien ist. Und klar, wir würden gerne weniger abhängig von unseren Handys sein und den Stress, den sie oft verursachen, dauerhaft ausschalten – aber genau das fällt uns schwer. 

Ausschalten?!

Das Handy?

Ganz?

Allein der Gedanke fühlt sich unangenehm an, oder? 

98 Prozent aller Handynutzer sagen, sie wollen nicht mehr ohne ihr Handy leben.

Die meisten können es auch nicht mehr.

Wie nennt man das?

Sucht. 

Obwohl mir schon 2008 klar wurde, dass ich Handyjunkie bin, habe ich es lange vermieden, von Handysucht zu sprechen. Ich wollte kein Suchti sein.

Wer will das schon? Zum anderen wusste ich, sobald ich das Wort verwende, denken Menschen, die nicht wissen, dass ich Internetpionierin war, das Digitale liebe und maximal digitalisiert und weitgehend papierfrei arbeite, ich sei gegen die Digitalisierung. Schriebe noch mit dem Faustkeil. Fordere das Festnetztelefon zurück.

Deshalb habe ich mich so lange um das Wort herumgedrückt, wie es ging. Heute geht es nicht mehr. 

Es gibt inzwischen zig Studien, die belegen, was wir alle am eigenen Leib fühlen: Wir sind abhängig von unseren Handys.


WARUM MACHEN SMARTPHONES SÜCHTIG? WEIL SIE MIT DOPAMIN DEALEN.

Dieser Neurostransmitter wird im Volksmund auch Glückshormon genannt. Und genau das wird ausgeschüttet, sobald wir einen digitalen Aufmerksamkeitsreiz empfangen.

Handy vibriert? Dopaminausschüttung!

Als sei dieser Kitzel nicht genug, wird durch die Dopamindusche das Belohnungszentrum aktiviert.

Raten Sie mal, warum das so heißt?

Weil Sie nach spätestens sechs Sekunden eine Belohnung wollen.

Ach was, wollen, BRAUCHEN! Und die Belohnung ist?

Nachzusehen, was da Neues auf deinem Handy eingetroffen ist! Selbstverständlich »nur ganz kurz, nur mal kurz checken …«.

So was endet oft Stunden später auf Instagram oder im Gruppenchat mit Menschen, die pro Wort eine Nachricht senden.

EINEN SCHRITT ZURÜCK. SIE WOLLEN ALSO NUR GANZ KURZ MAL WAS CHECKEN?

Ok. Dann denken Sie jetzt mal an die Hundertstelsekunden, bevor Sie auf dem Bildschirm sehen, was dieses Neue ist, das Sie gleich entdecken werden. Was empfinden Sie? Wie fühlt sich das an? 

Fühlen Sie diese leichte Erregung? Das Kribbeln in den Fingerspitzen? Die Spannung im Kopf? Das kommt von dem Adrenalinkick, den Sie in dem Moment erhalten, in dem Sie sich fragen, ob die Neuigkeit auf Ihrem Handy etwas Schönes oder etwas Schreckliches ist. Das nennt man den Thrillereffekt. 

DER THRILLEREFFEKT: UND PLÖTZLICH WIRD AUS »GANZ KURZ« SEHR LANG

Der Thrillereffekt führt beim Netflixen übrigens dazu, dass man »nur ganz kurz« in der nächsten Folge schauen will, ob der Held überlebt. Und plötzlich ist es zwei Uhr morgens und man ist mitten in Staffel drei …

Wenn Sie sich überlegen, dass der durchschnittliche Smartphone-Nutzer täglich über 100 digitale Aufmerksamkeitsreize empfängt, können Sie sich vorstellen, was in Ihrem Hirn abgeht:


Handysucht heisst: IHRE NERVENZELLEN SIND STÄNDIG IN AUFRUHR: DAUERERREGT DURCH SICH SELBST.

Wieso durch sich selbst? Weil sich Ihr Hirn in kürzester Zeit an die hohe Frequenz der Dopamin-Adrenalin-Kicks gewöhnt, die Ihr Handy täglich auslöst und in Folge diese Reize fordern wird, wenn sie nicht von selbst kommen.

Sind Sie handysüchtig? Testfrage: Checken Sie Ihr Handy, obwohl Sie wissen, dass gar nichts Neues eingetroffen ist?  

Weil sich das unangenehm anfühlt, schreiben Sie »Hallo« in einen Gruppenchat oder senden das Scheißhäufchen-Emoji. In Nanosekunden antworten 20 unterbeschäftigte Leute ebenfalls mit einem alles- und nichtssagenden Emoji – Kick! Kick! Kick! Der digitale Dopamin-Junkie empfängt sein Dope und entspannt sich. Allerdings nur kurzfristig, um nach wenigen Minuten den nächsten Kick zu fordern.

Wenn Ihnen dieser Kreislauf bekannt vorkommt, sind Sie genau dort, wo digitale Produktdesigner uns Kunden am liebsten haben: An einem Punkt, der eine permanente Ermunterung ist, das Handy in der Hand zu behalten, um noch mehr zu kommunizieren und zu konsumieren.

Was hilft? Dopamin-Detox! 

Zum Beispiel in Form einer Graustufen-Challenge. Oder bei der Arbeit durch diesen simplen Dopamin-Detox-Trick, der Ihre Leistungsfähigkeit binnen 30 Sekunden maximiert


gehören sie zu den menschen, die noch bücher lesen (können)? 

In 28 Tagen in digitale balance: Deine digital detox challenge

© Anitra Eggler bis ans Ende aller Tage und Nächte.

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digital-detox-pionierin

Anitra eggelr

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